Sonderausstellung vom 15.03.2018 - 31.10.2020
Seit Jahrtausenden denken Menschen über die Zeit nach und versuchen sie durch Uhren und Kalender einzufangen und zu ordnen. Immerzu begleitet uns die Zeit. Manchmal läuft sie uns beinahe davon, andere Male hingegen scheint sie zu schleichen. Wie Menschen Zeit wahrnehmen, strukturieren und erleben, hat sich unter dem Einfluss der Uhr bis in die Gegenwart nachhaltig verändert. Auch im Kloster spielt die Zeit eine große Rolle, die fixen Gebetszeiten z.B. bestimmen maßgeblich den Tagesablauf der Mönche. Die Weisheit des biblischen Kohelet ist uralt und doch immer noch sprichwörtlich wahr: „Alles hat seine Zeit“. Laut Abt Notker Wolf kann man auch im weltlichen Leben heute viel Inspirierendes und Heilsames vom Zeitmaß der Mönche lernen, das von Ausgleich und einem inneren Rhythmus bestimmt ist, der sich an der Liturgie und an der Natur orientiert und dem Tag und dem Ablauf des Jahres dadurch eine besondere Qualität gibt. Vieles spricht dafür, dass die Räderuhr im klösterlichen Bereich entwickelt wurde, obwohl sie innerhalb weniger Jahrzehnte eine breite öffentliche Wirkung entfaltete. Ein Leben ohne Uhr ist kaum mehr vorstellbar weder im Arbeitsleben noch in der Freizeit. Die Zeit selbst ist indessen ein Rätsel geblieben. In unserer Sonderausstellung sehen Sie Uhren und andere mit der Zeit in Beziehung stehende Objekte aus dem Kloster Marienberg. In einem 3D-Video können Sie den Verlauf der handgeschmiedeten Turmuhr des Klosters bestaunen. Ihr einzigartiger Mechanismus aus dem Jahre 1878 mit meterlangen Gestängen und unzähligen Zahnrädern betreibt zeitgleich 11 Ziffernblätter, deren Uhren über mehrere Stockwerke im ganzen Kloster verteilt sind.
Zurück zu allen Ausstellungen